„Der Anblick ist unerträglich“, sagt Hans-Josef Winkler. Und auch, dass er die Anwohner verstehen kann. „Es ist nicht nachzuvollziehen, warum es keine Bewegung in dieser Sache gibt.“ Stein des Anstoßes für Bürger und die UWG: Freie Bürger ist die Schrottimmobilie Westenfelder Straße 114/Ecke Fritz-Reuter-Straße, die mit vernagelten Fenstern und Türen, einer marode Fassade auf sich aufmerksam macht. „Hier gibt es weder Lebenszeichen zu sehen noch eine Perspektive zu erahnen“, sagt Winkler, Fraktionsvorsitzender der Wähler-Gemeinschaft im Wattenscheider Bezirk. Und bringt mit dieser Aussage den Unmut der Wattenscheider Bürger*innen auf den Punkt. Seit rund 15 Jahren sehe es hier so aus, obwohl – laut Verwaltung – die Sache mit der Immobilie seit 2018 geklärt sei.
Winkler: „Im November 2018 hieß es nämlich aus dem Bochumer Rathaus, dass mit dem Eigentümer einvernehmlich vereinbart werden konnte, dass das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus abgebrochen wird. Er wird auf seine Kosten den Abbruch durchführen. Nach dem jetzigen Kenntnisstand will der Eigentümer dann auf dem Grundstück ein neues Wohn- und Geschäftshaus errichten.“ Winkler: „Hier ist nichts passiert, außer, dass das marode Gebäude augenscheinlich langsam auseinanderfällt. Steine hätten sich bereits gelöst, berichten Nachbarn, und seien herabgefallen, ebenso eine Antenne.“
Grund genug für den Politiker, der auch Mitglied im Planungsausschuss ist, eine Anfrage ins Gremium des Ausschusses für Planung und Grundstücke einzubringen. „Was ich wissen möchte, ist dies: Ist die Verwaltung mit dem Eigentümer derzeit im Gespräch über einen möglich Abriss der Immobilie? Sind von der Verwaltung alle baurechtlichen Schritte, die zu einem Abriss der Immobilie hätte führen können, angewandt worden? Sind aus dem Fördertopf des NRW-Landesprogramm zur Beseitigung von Schrottimmobilien Mittel beantragt worden? Und: Findet eine regelmäßige Sicherheitsüberprüfung der Immobilie statt?“