„Es ist für uns unverständlich, dass die Waldbühne Höntrop nun plötzlich so marode sein soll, dass sie nicht mehr bespielbar ist“, ärgert sich Hans-Josef Winkler von der UWG: Freie Bürger. Die Antwort der Verwaltung auf seine Anfrage zum aktuellen Stand der Sanierung (seit November 2019 gesperrt), die er kürzlich in den Kulturausschuss eingebracht hatte, „ist mehr als unbefriedigend“, sagt Winkler, der auch Mitglied im Kulturausschuss ist.

Lapidar heißt es da: „Im Ergebnis wurde eine Vielzahl sowohl kleinerer als auch größerer baulicher Mängel festgestellt, die z.T. erhebliche Gefährdungsquellen für Besucher*innen und Akteur*innen darstellen. Da diese Mängel und insbesondere die Gefährdungsquellen nicht kurzfristig mit Kompensationsmaßnahmen zu beseitigen sind, kann die Waldbühne in diesem Jahr für einen sicheren und ordnungsgemäßen Spielbetrieb nicht freigegeben werden.“

Die Verwaltung teilt weiter mit, dass die Grobkosten für die Sanierung bei einer Zuschauerkapazität von 1000 Plätzen (inklusive neue Container für die Toilettenanlage, den Kiosk und die Kasse) 3.378.000 Euro betragen würden. Da für das Jahr 2020/21 allerdings nur 1.000.000 Euro zur Verfügung stehen, wurde geprüft, ob Einsparungen möglich sind. Variante 1: 1000 Plätze bleiben erhalten, für die Toiletten, Kiosk und Kasse kommt eine mobile Lösung in Frage. Kosten: 2.592.000 Euro. Variante 2: Die Platzkapazität wird auf 600 reduziert und es bleibt auch bei der mobilen Lösung für Toiletten, Kasse und Kiosk. Kosten: 2.365.000 Euro. „Diese Alternative wäre nicht schlecht, da sie sich an die bisherige Zuschauerauslastung anlehnt“, sagt Winkler. Aber: „Auch wenn durch die Varianten die Kosten günstiger sind, so besteht gleichwohl eine Deckungslücke, die es zu schließen gilt, bevor weitere Auftragsvergaben möglich sind. Das wird zu dem Ergebnis führen, dass das Kulturgut Waldbühne Höntrop weiter auf unbestimmte Zeit, möglicherweise Jahre, nicht mehr für Märchenspiele zur Verfügung steht!“

Das sei „ein Schlag ins Gesicht für die Mitglieder*innen des Kolping-Waldbühnenvereins e.V., die ehrenamtlich in ihrer Freizeit Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten durchgeführt haben und auch für die Spender*innen, die sich finanziell daran beteiligt haben“, kritisiert Winkler. „Es steht auch fest, dass der Verein derzeit keinerlei Grundlage hat, überhaupt in irgendeiner Form tätig zu werden. Die Verwaltung hat in einen Gespräch mit dem Verein erklärt, dass ein Vertrag erst dann zustande kommt, wenn die Waldbühne betriebsbereit sein wird.“