Es ist der große Aufreger in Bochum: Wilder Müll. Die Palette der ordnungswidrig entsorgten Hinterlassenschaften im Stadtgebiet umfasst gut gefüllte Plastiksäcke mit undefinierbarem Hausmüll, Elektroschrott, ausgediente Autoreifen, Badewannen oder komplette Möbelgarnituren. Zumeist findet man diesen illegal verräumten Abfall in schlecht einsehbaren Bereichen von Parkanlagen, auf unbeobachteten Parkplätzen und sogar auf städtischen Grundstücken. Was verwundert, erklärt doch OB Thomas Eiskirch im Rahmen der Strategie Bochum eins ums andere Mal, dass für ihn Sauberkeit im Stadtraum oberste Priorität habe.
„Es hat mich schon irritiert, wie es hier aussieht. Vor allem, nach dem ich kürzlich das Interview mit dem Oberbürgermeister im Radio verfolgt habe“, sagt Hans-Josef Winkler, Vorstandsvorsitzender der Unabhängigen Wählervereinigung UWG-Freie-Bürger. Und er meint damit aktuell das Betriebsgelände der Stadt Bochum an der Gußstahlstraße, auf dem sich – neben verschiedenen Mülltüten – auch zwei Kühlschränke und die Maxi-Ausgabe eines gefüllten Gurkenglases finden.
Es wundere ihn auch, wieviel Zeit und kreativen Aufwand manch umweltschutzferner Zeitgenosse investiere, um seine Überbleibsel loszuwerden. Dabei bieten doch die verschiedenen Deponien beste Möglichkeiten, dem privaten Müll eine korrekte Abfuhr zu erteilen. „Der wild entsorgte Müll beeinträchtigt nicht nur das Stadtbild, sondern kann je nach Art des Mülls auch eine Gefahr für die Umwelt darstellen“, merkt Winkler an. „Durch diese achtlose Entsorgung in aller Öffentlichkeit entsteht ein ökologischer und ökonomischer Schaden für die Stadt Bochum und letztlich auch für uns Bürger.“
Foto: Plastiksäcke, zwei Kühlschränke und ein Gurkenglas finden sich auf dem städtischen Betriebsgelände an der Gußstahlstraße.