Bereits 2017 wies die damalige UWG-Fraktion darauf hin, dass auch das Thema Armut in Bochum in den Sozialbericht aufgenommen werden soll. Das ist nun geschehen. Bei der Vorstellung des neuen Berichts im Ausschuss für Arbeit und Soziales bedankte sich Hans-Josef Winkler, sozialipolitischer Sprecher der UWG-Freie-Bürger, bei den Mitarbeiter*innen der Verwaltung, die punktgenau und allgemeinverständlich die vorliegenden Zahlen und Werte erläuterten.
„Das Berichtssystem stellt die soziale Lage nach ausgewählten Indikatoren in den Stadtquartieren detailliert dar und zeigt auf, wo sie unter dem Durchschnitt liegen. So traurig es ist: Armut ist und bleibt in unserer Stadt ein Thema. Auch die jüngsten Zahlen zeigen deutlich: Die Arbeitslosigkeit bleibt relativ hoch, Armut ist für viele Menschen Alltag, in besonderer Weise in den Ortsteilen Kruppwerke, Gleisdreieck und Wattenscheid-Mitte. Vor allem in Haushalten mit Kindern und Jugendlichen ist das bitter. Außerdem teilt sich die Stadt in unterschiedliche Bereiche: Die einen haben erhebliche soziale Probleme, die anderen merken davon wenig. So verfestigen sich in den genannten Sozialräumen Arbeitslosigkeit und Armut.“ Das wirke sich besonders prägend auf die nachwachsenden Generationen aus, denn viele Kinder und Jugendliche wachsen in diesen sozial benachteiligten Milieus auf: „Fast jedes dritte Kind unter 15 Jahren erhält Transferleistungen“, stellt Winkler fest.
Das Instrument der sozialen Arbeit, beispielsweise Stadtbildpflege, soll mit einer Beteiligung an der GAFÖG (Gelsenkirchener Arbeitsförderungsgesellschaft), die durch den Rat am 29. November 2018 auf den Weg gebracht wurde, helfen, Probleme in Bochum und Wattenscheid zu minimieren. „Dies ist nur ein erster kleiner Schritt gegen Langzeitarbeitslosigkeit und Abbau von Armut. Wichtig ist vor allem, dass Wege gefunden werden um das ‚Vererben‘ von Armut zu mindern bzw. zu verhindern.“
Auch gehe aus dem Bericht hervor, dass die Themen Gesundheit und soziale Lage in sehr engem Zusammenhang stehen. Hans-Josef Winkler: „Die Lebenserwartung der Bochumer*innen hängt vom Einkommen, dem Bildungsstand und der beruflichen Stellung ab. Die genauere Auswertung des gerade erschienen Sozialbericht kann Hinweise und somit Lösungsansätze aufzeigen. Die UWG-Freie-Bürger wird den Bericht nutzen und analysieren, um aus den Ergebnissen Schlüsse für unsere zukünftiges politisches Handel zu ziehen.“ Der Sozialbericht 2018 steht unter www.bochum.de/sozialberichterstattung zum Download bereit.