Der stadtweite Frühjahrsputztag steht fest: Der 6. April soll es sein. So will es Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, der im Rahmen der Strategie Bochum eins ums andere Mal beteuert, dass für ihn Sauberkeit im Stadtraum oberste Priorität habe. „Bochum ist zu dreckig!“ Mit dieser klaren Aussage ruft er nun alle Bochumer auf, sich an der Reinigung der Stadt zu beteiligen. Die UWG: Freie-Bürger unterstützt es prinzipiell, dass Bürger ihr Umfeld sauber halten. Allerdings würden es die Unabhängige Wählervereinigung zunächst begrüßen, wenn die Stadt, bevor sie zu solchen Aktionen aufruft, zunächst vor der eigenen Haustür kehrt, sprich: ihre eigenen Grundstücke sauber hält.
Seit nunmehr dreieinhalb Monaten türmt und verteilt sich Müll in großem Ausmaß auf dem städtischen Parkplatz an der Gußstahlstraße. Ungern möchten wir ins unappetitliche Detail gehen, aber augenfällig sind auf jeden Fall ein ausrangiertes Bobby-Car, Kühlschränke, Herdplatten, Bekleidungsstücke, Bau- und Hausmüll, Farbeimer und sogar Gewürzgurken im Glas. „Wir haben bereits Anfang November auf diesen hässlichen Misstand eindringlich hingewiesen. Per Mängelmelder, auf dem kurzen Dienstweg per Telefon mit der Verwaltung und dem USB, per Anfrage im Umwelt-Ausschuss – passiert ist nichts“, ärgert sich Ratsmitglied Jens Lücking von der UWG-Freie-Bürger.
Er schlägt daher dem Oberbürgermeister vor, am Putztag höchstpersönlich auf dem Mitarbeiterparkplatz an der Gußstahlstraße dem Müll eine Abfuhr zu erteilen, um so mit gutem Beispiel voranzugehen. Allein mit Handschuhen, Zange und Müllsack werde der OB an Ort und Stelle allerdings nicht weiterkommen, ist sich Lücking sicher: „Wir raten dazu, zusätzlich einen Radlader und einen LKW mitzunehmen.“