Während die Bürger dazu aufgerufen sind, in den entlegensten Stellen im Stadtgebiet achtlos weggeworfenen Müll im Rahmen des alljährlichen Stadtputz, der am Samstag wieder stattfindet, aufzusammeln, können es sich die Sammler aus der Riege der Bochumer Stadtspitze in diesem Jahr sehr leicht machen.
Denn im Schatten des BVZ und des technischen Rathauses türmt sich auf der Hans-Böckler-Straße seit Wochen säckeweise der Müll. Und deshalb sollte es eigentlich die Pflicht der Stadtverwaltung sein, wilde Abfallstellen wie diese nicht nur zu räumen, sondern auch zu überprüfen, welche umweltschutzferne Zeitgenossen öffentlichen Raum nutzen, um ihre Überbleibsel loszuwerden.
„Warum hier nichts passiert, ist nicht nachvollziehbar, liegt doch dieser Müllberg auch für viele Mitarbeiter verschiedener Verwaltungseinheiten unübersehbar im Schatten des Rathauses“, sagt Josef Winkler von der UWG: Freie Bürger und Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung.
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch beteuert im Rahmen der Strategie Bochum ein ums andere Mal, dass für ihn Sauberkeit im Stadtraum oberste Priorität habe. „Das sehe ich nicht“, merkt Winkler an. „Der wild entsorgte Müll beeinträchtigt ja nicht nur das Stadtbild, sondern kann je nach Art des Mülls auch eine Gefahr für die Umwelt darstellen. „Durch diese achtlose Entsorgung in aller Öffentlichkeit entsteht ein ökologischer und ökonomischer Schaden für die Stadt Bochum und letztlich auch für uns Bürger.“
Winkler schlägt daher dem Oberbürgermeister vor, am Putztag höchstpersönlich dem Müll eine Abfuhr zu erteilen, um so mit gutem Beispiel voranzugehen. Insgesamt aber, kritisiert die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft, entstehe regelmäßig der Eindruck, dass es beim Stadtputz nur um eine PR-Aktion der Stadtspitze geht und nie um die Sache selbst.