Die neue Chefin des Bochumer Kunstmuseums hat sich für die Zukunft viel vorgenommen, aber eines ist jetzt schon sicher: „Das Haus wird öffentlicher werden.“ Das sagte Noor Mertens kürzlich im Kulturausschuss, als sie sich und ihre Ideen dem Gremium präsentierte.
Die 36jährige Kunsthistorikerin, gebürtig aus den Niederlanden, habe sich mit großer Begeisterung nach Bochum beworben, weil sie die offene Architektur des Hauses an der Kortumstraße bewundere und zum anderen Lust auf das Ruhrgebiet habe.
„Bochum hat mit Frau Mertens sicherlich eine gute Wahl getroffen hat“, sagt Kulturausschuss-Mitglied Claudia Bolesta von der UWG: Freie Bürger und verweist darauf, dass in der über 60jährigen Geschichte des Museums erstmals eine Frau an der Spitze steht. „Ihr Ansatz, die Kooperationen mit Galerien, Kultureinrichtungen und auch dem ‚Museum unter Tage‘ sowie der ‚Situation Kunst‘ deutlich zu verstärken, ist sinnvoll. Ebenso, dass sie eine intensivere Zusammenarbeit mit Künstlern und vor allem mit Künstlerinnen über einen längeren Zeitraum anstrebt, finde ich gut.“
Ästhetisch, sinnlich, eigensinnig – auf diesen drei Säulen würden zukünftig die Kunstschauen stehen. Spezielle Stilrichtungen oder ein spezielles Medium stünden bei ihr allerdings nicht im Vordergrund. Mertens: „Es werden eher Themenfelder sein, wie zum Beispiel ‚Arbeit‘. Dazu lassen sich vielerlei künstlerische Positionen entwickeln und zusammentragen.“
Claudia Bolesta: „Auch die Digitalisierung der Sammlung wird angestrebt. Das ist zeitgemäß gedacht und zu begrüßen. Schön wäre es nun auch, wenn sie mit ihrem Team endlich mal einen deutlich sichtbaren Schriftzug für die Außenfassade des Kunstmuseums entwickelt. Es ist tatsächlich so, dass nicht allen Bochumer*innen bekannt ist, wo sich unser Museum überhaupt befindet.“