Das Kunstmuseum Bochum hatte in einem außergewöhnlichen Projekt seine Sammlung neu erforscht und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Unter dem Motto „INVENTUR — ist im Keller noch Museum?“ wurden von Oktober 2022 bis März 2023 mehr als 8000 Kunstwerke aus rund 100 Jahren Sammlungsgeschichte aus den Depots geholt und in den Ausstellungsräumen präsentiert.
„Wir hatten einige Fragen im Zusammenhang mit der Ausstellung, die nun von der Museumleitung sehr ausführlich beantwortet wurden“, sagt Ulli Engelbrecht von der UWG: Freie Bürger und sachkundiger Bürger im Kulturausschuss. Das wiederum zeige auch, mit welch hohem Engagement sich das Team um Noor Mertens mit der Historie des Hauses auseinandersetzt, um es mit frischen Ideen in die Zukunft zu führen. „Die Inventur war somit nicht nur eine notwendige Arbeit, sondern auch eine lebendige Ausstellung, die die Geschichte und die Vielfalt der Sammlung sichtbar machte.“
Da die städtische Sammlung um ein Vielfaches größer sei als die zur Verfügung stehende Fläche, werde die aktuelle Sammlungspräsentation regelmäßig unter thematische Gesichtspunkten verändert und auch mit Werken ergänzt und aktualisiert werden, die im Rahmen der INVENTUR neu erfasst wurden. Das Kunstmuseum lade zudem regelmäßig Künstler ein, um mit der Sammlung zu arbeiten und diese zusammen mit ihren eigenen Werken zu präsentieren. Dadurch entstünden besondere Ausstellungen und Konstellationen von Kunstwerken, die neue Perspektiven und Dialoge eröffnen.
Das Museum arbeite an einer Strategie, um seine Sammlungshistorie online zugänglich zu machen, aber dies erfordere zusätzliches Personal und viel Zeit. Das Museum habe Probleme mit der Lagerkapazität, vor allem für Gemälde. Geplant sei es daher, im ersten Quartal dieses Jahres, eine neue Gemäldeschiebeanlage auf dem Dachboden der Villa Marckhoff zu installieren, die mit Fördermittel vom LWL und mit Mitteln der Stadt Bochum finanziert werde.