„In zahlreichen Gesprächen stelle ich fest: Das Vertrauen der Höntroper in den Oberbürgermeister der Stadt Bochum schwindet mehr und mehr“, sagt Hans-Josef Winkler, Fraktionsvorsitzender der UWG: Freie Bürger in der Bezirksvertretung Wattenscheid. Der Grund: „Viele Probleme werden von der Verwaltung ignoriert, ausgesessen oder einfach weitergeschoben. Und das ist verwunderlich, da der OB oft genug in Wattenscheid verkündet hat, wie sehr ihm der Stadtteil am Herzen liegt und wieviel Gutes hier nun passieren wird. Im Laufe der Jahre aber hat sich gezeigt: Wattenscheid steht offensichtlich nicht im Mittelpunkt der Politik von Thomas Eiskirch und der rotgrünen Koalition.“
Ungewisse Zukunft der Waldbühne Höntrop
„Es läuft doch tatsächlich nichts rund“, bekräftigt Winkler, selbst Höntroper, der die Situationen vor Ort gut im Blick hat. „Durch Sanierungsstau ist das Hallenfreibad seit 2016 nicht mehr betriebsbereit. Eine kurzzeitige Erfrischung war dort im Sommer 2018 möglich. Inzwischen wurden die maroden Gebäude zwar abgetragen, doch die Diskussionen über einen Neubau haben bisher zu keinem Ergebnis geführt.“ Ein weiterer Knackpunkt: Die Waldbühne Höntrop. „Im November 2019 wurde sie aus Sicherheitsgründen gesperrt, obwohl sich im Frühjahr 2018 der neugegründete Kolping Waldbühnenverein e.V. ehrenamtlich mit viel Engagement und Billigung der Verwaltung einsetzte, um aus dem Kulturgut Waldbühne ein Schmuckkästchen zu machen. Leider wurde der Verein bei der Planung für eine weitere Vorgehensweise unverständlicherweise nicht eingebunden. Wann und ob die traditionellen Märchenspiele wieder stattfinden können, ist derzeit völlig ungewiss.“
Schrott-Häuser in der Emilstraße
Noch einmal der Südpark: „Vor zehn Jahren stand das Gehege mit Ziegen und Schafen neben dem Spielplatz vor dem Aus. Seitdem kümmert sich der Verein Tiergehege Südpark ehrenamtlich für den Erhalt des Geheges unmittelbar neben dem Spielplatz. Unterstützung von seiten der Stadt für den Unterhalt ist gleich Null. Und wenn man schon mal im Park unterwegs ist und dringend eine Toilette benötigt, steht man dumm da: Die gibt es nicht mehr.“
„Unsere Fraktion“, sagt Winkler, „hatte bezüglich der Parksituation am Höntroper S-Bahn-Haltepunkt In der Hönnebecke im November 2017 folgenden Vorschlag eingebracht: Die Stadt Bochum erwirbt von der Katholischen Kirche einen Teil des Grundstücks, auf dem sich u.a. das Jugendheim befindet, einschließlich des aufstehenden Gebäudes. Der Bolz-, Spiel- und Grillplatz wird von der Hönnebecke auf das städtische Grundstück an der Vincenzstraße verlegt. Das städtische Freizeithaus wird auf das Gelände des katholischen Jugendheims verlagert. Das dadurch frei werdende Gelände bietet genügend Fläche, um den bestehenden Parkplatz zu erweitern. Was ist seitdem passiert – nichts.“
„Die Schrott-Häuser in der Emilstraße stehen immer noch, obwohl die Bezirksvertretung Wattenscheid auf Antrag der UWG: Freie Bürger in der Sitzung vom 30.10.2018 durch einen Beschluss die Verwaltung dazu beauftragt hat, die ehemaligen Flüchtlingsunterkünfte Emilstraße 42, 46, 48 unverzüglich durch die Zentralen Dienste bzw. unter deren Aufsicht abreißen zu lassen. Auch für das Gelände Auf dem Esch, kurzzeitig waren auch hier Flüchtlingsunterkünfte aufgestellt, gibt es keine Idee aus der Verwaltung, denn es rottet vor sich hin.“
Probleme in Wattenscheid sorgen für Schockstarre
Hans-Josef Winklers Liste der Versäumnisse ist lang, auf ihr steht auch, dass seit 2016 für Höntrop eine zusätzliche Kita im Gespräch sei, aber. „Konkrete Pläne hierzu sind der Öffentlichkeit noch nicht vorgelegt worden.“ Und der Bezirkspolitiker möchte auch nochmal noch an die gefährliche Verkehrssituation auf der Höntroper Straße im Bereich Aldi erinnern, denn „hier lehnt die Verwaltung weiterhin den Wunsch der Bürger*innen strikt ab, die bestehende 30 Zone um einhundertfünfzig Meter zu verlängern.“
Das alles seien nur ein paar der wichtigsten Punkte, die für den steigenden Unmut sorgen. Winkler: „Ich sage es mal so: Der OB und seine Verwaltung scheinen in eine Art Schockstarre zu verfallen, sobald sich in Wattenscheid ein Problem auftut. Mit Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit hat das Verhalten wahrlich nichts zu tun.“