„Es ist viel Neues passiert im Bochumer Norden“, freut sich Hans-Friedel Donschen von der UWG: Freie Bürger. „Vor allem für die Umwelt, für das Naturerlebnis, für den Stadtteil, letztlich für die Bürger“, sagt der Bezirkspolitiker. Und damit meint er unter anderem auch die Maßnahmen rund um den Gerther Mühlenbach, der eineinhalb Jahre lang aufwändig saniert und renaturiert wurde. „Der Bochumer Süden muss sich sehr anstrengen, um hier mitzukommen“, hat Donschen einst selbstbewusst in einem Interview gesagt, als es um die „grüne Lunge“ im Stadtteil Bergen im Bochumer Norden ging. „Da stehe ich immer noch zu, das sieht man ja aktuell nun auch im Naturraum rund um den Mühlenbach und des Oberen Ölbachtals“.
Gerade jetzt, an diesen sonnigen Tagen, lohne sich eine Wanderung im Grüngürtel zwischen Kirchharpener Straße und An der Halde, sagt Donschen. Dort präsentiere sich den Erholungssuchenden der ökologische Neuausbau, dort finde er nun anstelle eines altlasten-behafteten Gewässers einen sauberen, naturnahen Bachlauf. Bei Starkregen, so informiert auch die Stadt Bochum, sei der Bach in der Vergangenheit häufig mit verschmutztem Abwasser verunreinigt worden, die umgebende Fläche – noch vor rund 90 Jahren ein Güterbahnhof der ehemaligen Zeche Lothringen – mit Schadstoffen kontaminiert.
Heute nun ist der Bach vom Grundwasser getrennt. Das industriell verschmutzte Grubenwasser der ehemaligen Zeche Lothringen läuft in ein Becken, in dem es sich regeneriert und anschließend „sauber“ in den Bach läuft. In einer speziellen Pflanzenkläranlage, einem so genannten Bio-Reaktor, werden Schadstoffe im Wasser durch die Wechselwirkung von Mikroben, Sonnenstrahlung und Wasserpflanzen abgebaut. Das Land NRW und die Bezirksregierung Arnsberg förderten die Altlastensanierung und den ökologischen Gewässerausbau. Die gesamten Baukosten betrugen rund 5,8 Millionen Euro und beinhalteten auch den Neubau einer Holzbrücke über den Gerther Mühlenbach.
„Und wenn jetzt dort noch die Infotafeln gereinigt würden, wäre die Idylle und das Ambiente perfekt“, konstatiert Hans-Friedel Donschen, der es sehr ärgerlich findet, dass den Besuchern die Möglichkeit genommen wird, sich in die Historie zur Halde Lothringen und zum Ölbachtal einzulesen. „Die Verwaltung sollte einfach mal über vandalismusresistente Schautafeln nachdenken.“