Nicht alle Bauvorhaben, die in der vergangenen Ratssitzung beschlossen wurden, sind von der Bochumer Ratsfraktion der UWG-Freie-Bürger mitgetragen worden. Vor allem stark kritisierte Projekte, unter anderem die Bebauung an der Schloßstraße in Weitmar und das „Edeka-Projekt“, das Bauvorhaben in Weitmar-Mark, standen bei der Unabhängigen Wähler-Gemeinschaft unter einem besonderen Augenmerk.
„Das ‚Edeka-Projekt‘ können wir nicht mittragen, da das vorliegende Verkehrsgutachten mit eher willkürlichen Zahlen operiert“, sagt Fraktionschef Jens Lücking, dessen Fraktion dagegen gestimmt hatte. Schließlich gebe es zukünftig neue verkehrliche Einflüsse im Stadtteil, wie zum Beispiel durch einen Kreisverkehr und eine Ampelanlage, deren zusätzliche Auswirkungen in dem Gutachten allerdings überhaupt nicht berücksichtigt werde. „Unsere Befürchtungen sehen wir bestätigt, dass hier Zahlen gerade gerückt wurden, um etwas passend zu machen, was nicht zusammen passt“, kritisiert Lücking und verweist darauf, dass das auch die Anwohner bereits seit 2014 thematisieren.
„Beim Bauvorhaben Schloßstraße zeigt sich leider, dass Ausmaße und Qualität nicht mehr der ursprünglichen Ausgangssituation entsprechen. Es ist nicht das, was es mal werden sollte. Allerdings hat sich der Bezirk Südwest für die Bebauung ausgesprochen. Das wollen wir akzeptieren, da es eines unserer politischen Zielforderungen ist, Entscheidungsbefugnisse und Kompetenzen der Bezirksvertretungen zu stärken und nachhaltig zu begleiten“, sagt Lücking. Daher habe man sich bei diesem Tagesordungspunkt „qualifiziert enthalten“.
Sein Fazit zur Sitzung: „Schön gerechnete Zahlen und Planabweichungen sind kein probates Mittel, um für Vertrauen und Bürgerfreundlichkeit zu werben.“